Ich liebe Sie.
Sehr sogar.
Mir ist bewusst, dass es Hunde sind.
Doch Sie sind auch unsere engsten Freunde.
Ein Teil der Familie.
Egal, wie man es ausdrücken mag.
Doch ganz manchmal ist es so: Genervt. Gestresst. Oder auch mal Verärgert.
Muss ich Sie doch zum 3. mal ansprechen oder zum 4ten „erklären“, dass „bei Fuß“ nicht 2 Doggenlängen Abstand heißt. Manchmal nervt es mich, zum dritten Mal die Wohnung zu saugen an einem nassen Herbsttag und manchmal, da würde ich gerne bis mittags im Bett bleiben.
Manchmal stresst es mich, auf die Uhr zu schauen, wenn mich das schlechte Gewissen plagt – sind Sie doch mal länger allein.
Und manchmal wäre ich gerne noch länger geblieben, hätte gerne länger geschlafen oder an einem heißen Sommertag noch schnell auf dem Rückweg eingekauft, ohne daran zu denken, wie schnell sich das Auto wohl aufheizt, auch wenn ich einen Schattenplatz finden könnte – um dann selbstverständlich doch die Hunde vorher heimzufahren, um mich dann abgehetzt auf den Weg zum Einkaufen zu machen.
Manchmal finde ich Hundehaare an Stellen, die nicht mal feinster Staub erreichen würde.
Und egal bei welchem Wetter, ich muss vor die Tür.
Es gibt kaum noch schicke Sachen im Schrank.
Und alle „guten Schuhe“ (aber diesmal wirklich!) landen früher oder später im Wald.
Manchmal würde ich gerne öfter spontan verreisen.
Und manchmal geht es ihnen nicht gut und ich mache mir zu viele Sorgen.
Und ich habe auch schon gedacht, was ich mir für diesen Klinik-Besuch wohl für tolle Sachen hätte kaufen können.
Doch jeden einzelnen Tag gibt es diese kleinen und großen Momente…
Wenn ich die beiden ansehe, so wunderschön, anmutig und sanft.
Wenn wir eine Einheit sind.
Wenn ich im dunklen Park keine Angst haben muss.
Wenn ich alleine bin und ich weiß, dass sie selbst im Schlaf über uns wachen.
Wenn sie so witzige Sachen tun, dass ich einfach so lächeln muss.
Wenn sie entspannt bei uns liegen. Ausgeglichen, zufrieden.
Wenn ich abends sehe, wie friedlich sie schlafen… Manchmal mache ich 100te Bilder, um sie mir immer und immer wieder anzuschauen.
Wie viel Lebensfreude sie versprühen auf einem gemeinsamen Gang.
Wie ursprünglich und ehrlich sie sind, ohne Ausnahmen.
In diesen Momenten, wo ich stolz bin, dass ich mich auf sie verlassen kann…
Dass ich auf unsere Verbindung, auf unsere Erfahrungen und auf „Absprachen“ vertrauen kann.
Wenn ich Sie einfach dabei beobachte, wie Sie unsere Welt wahrnehmen…
Wie selbstverständlich die beiden sich anpassen, alles mitmachen und auf uns vertrauen.
Sie machen glücklich.
Immer wieder, in so unterschiedlichen Momenten.
Ich weiß, dass es Hunde sind, aber sie sind auch unsere engsten Freunde, sie gehören zur Familie.
Und für keinen Urlaub oder Einkauf, für keine Stunde ausschlafen, nicht für die sauberste Wohnung oder alles Geld der Welt würde ich Sie eintauschen. Nichts davon würde so erfüllen.
Niemals.